Wahrheiten der Schrift mit Alltäglichem verknüpfen – am Beispiel von Ruth

In Matthäus 22 sagt Jesus:

»Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken«.
Das ist das erste und größte Gebot. Und das zweite ist ihm vergleichbar: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«. An diesen zwei Geboten hängen das ganze Gesetz und die Propheten.
– Matthäus 22,37-40 (SCH2000) –

In 5. Mose 6 lesen wir, dass Gott das Volk Israel dazu aufforderte, den Herrn mit ganzem Herzen, ganzer Seele und mit ganzer Kraft zu lieben (5.Mose 6,5), dies ihren Kindern einzuschärfen und davon zu reden, „wenn du in deinem Haus sitzt oder auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst“ (5. Mose 6,7).

Ich überlege sehr oft, ob mir eine Idee kommt, die Wahrheiten der Schrift mit etwas zu verknüpfen, was unsere Kinder aus dem alltäglichen Leben kennen. So sprechen wir automatisch immer wieder über das, was uns in unserer Bibellesezeit gerade beschäftigt. Ich erhoffe mir außerdem davon, dass die Mädels dann an die biblische Wahrheit oder historische Begebenheit aus der Schrift erinnert werden, wenn sie mit den alltäglichen Dingen umgehen, zu denen ich mit ihnen die Verknüpfung hergestellt habe.

In unserer Mami-Bibellesezeit sind wir momentan im Buch Ruth (d.h. eigentlich schon zum zweiten Mal, weil die Mädels nicht genug davon bekommen können).

Es ist uns als Eltern sehr wichtig, dass wir beim gemeinsamen Bibellesen darüber sprechen, was wir über Gott aus dem gelesenen Abschnitt lernen, über seinen Charakter, bzw. sein Wesen und was wir über den Menschen lernen. Ich frage die Mädels jedes Mal: „Was haben wir heute über Gott gelernt?“ und/ oder „Wer war ein Vorbild und warum?“ „Wer war kein Vorbild und warum nicht?“ Beim Lesen von Ruth haben wir also nicht nur die historische Begebenheit betrachtet, sondern:

  • Über Gottes Vorsehung, Fürsorge, Treue und Liebe gestaunt und
  • auf Ruths Freundlichkeit, Hingabe, Fleiß und Glaube hingewiesen und den Blick der Mädels darauf gerichtet, worin sie ihre Sicherheit suchte und auf wen sie ihre Hoffnung setzte
  • uns auf Boas konzentriert, der nicht „tat, was recht war in seinen Augen“ (Richter 17,6), sondern was Recht war in Gottes Augen. Wir haben gelernt, was die Aufgabe eines Löseres bei den Juden damals war und
  • über Jesus Christus als Erlöser (Löser) gesprochen (1.Tim. 2,5-6), dass er sich als Lösegeld opferte (Kol. 1,14) und diejenigen von der Erbsünde und ihren Folgen erlöst, die glauben (Eph. 2,8-9).

Dabei hat uns die Folge „Ruths Treue wird belohnt“ aus der Superbuchreihe unterstützt, die die Kinder sehr gerne mögen.

Da Ruth „am Anfang der Gerstenernte nach Bethlehem“ kam (Rut 1,22) und dort auf dem Feld von Boas Ähren auflas, hab ich das Thema Landwirtschaft, Getreideanbau und dessen Weiterverarbeitung aufgegriffen. Wir haben uns unterschiedliche Getreidesorten angeschaut und festgestellt, dass Gott sogar den Ähren unterschiedliches Aussehen gegeben hat. Daraus haben wir Mehl gemahlen und uns vorgestellt, was Ruth und Naemi daraus wohl zubereitet haben.

So haben wir nebenbei etwas über diese alltäglichen Dinge gelernt und dazu eine Verknüpfung zur historischen Begebenheit des Buches Ruth und die damit verbundenen lehrmäßigen Themen, hergestellt.

Dieses Ausmalbild habe ich im Internet gefunden. Es steht kostenlos zur Verfügung. Wer Interesse daran hat, findet es hier. Anna hatte die Idee, es nach dem Ausmalen auszuschneiden und für Ruth einen Getreidelagerplatz zu malen 🙂

Schließlich wird Getreide heute nicht mehr auf die selbst Art und Weise geerntet, wie es zur Zeit von Ruth gemacht wurde. Deshalb haben wir uns Bücher geschnappt und gelesen, dass es heute sehr viel schneller geht und welche Maschinen dafür eingesetzt werden.

Als wir dann noch gelernt haben, dass Betlehem – der Schauplatz unserer Geschichte – »Brothaus« (John McArthur Studienbibel, S. 389) heißt war für unsere Kinder klar, dass sie Brot backen wollen. Also haben wir einen Hefeteig hergestellt, um passend dazu, unsere geliebten Pfannenbrote zu backen.

Zutaten:

  • 400g Vollkornmehl
  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • 250ml Milch oder Wasser (lauwarm)
  • 3 Esslöffel Pflanzenöl
  • 1/2 Teel. Salz

Zubereitung:

Hefe in Wasser oder Milch lösen und mit den restlichen Zutaten zu einem Hefeteig verkneten. Ohne Gehzeit direkt weiterverarbeiten. Wir haben den Teig ausgerollt, Herzen ausgestochen und bei schwacher Hitze (ohne Fett) in einer beschichteten Pfanne jeweils 5 Minuten von beiden Seiten (mit Deckel) gebacken.


Für mich als Mami war die Predigtserie „Finding Hope in a God Who Provides“ sehr hilfreich und eine große Ermutigung.

One Comment

  1. Ilse-Maria

    Danke, danke … war wieder ein Erlebnis pur …
    auch für mich als Uroma … das Rezept probiere ich auch mal aus ❣

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